Sonntag, 3. August 2014

Bürokratie wie überall

Die meisten von euch werden es schon mitbekommen haben: Wir werden heiraten.
Dieses Jahr.
In Japan.
Den Termin "mussten" wir uns für den Antrag des Ehefähigkeitszeugnisses auch schon aussuchen.
Es wird der 11.11. sein. Leicht zu merken, und 1 wird in Japan auch "i" ausgesprochen. und ii bedeutet "gut". Damit kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Und wehe es kommt ein Kommentar von wegen Faschingsanfang ;-)

Im voraus muss dafür aber noch einiges erledigt werden.


Dafür brauchen wir für mich ein Ehefähigkeitszeugniss

  • dafür wird benötigt:
    1. Antrag (darin werden unter anderem unsere ganzen Vorehen angegeben ;-)
    2. Beglaubigte Kopien unserer Pässe
    3. Kopie meiner Geburtsurkunde
    4. Von Yoko ein Auszug aus dem Familienregister, mit Apostille (Was ist das?) und übersetzt auf deutsch.
Das ganze wird dann vom Generalkonsulat in Osaka beglaubigt, von mir nach Deutschland geschickt, vom Standesamt kommt dann hoffentlich das Ehefähigkeitszeugniss, wird wieder zu uns nach Japan geschickt und muss dann natülich wieder auf japanisch übersetzt werden.

Noch ein paar Worte zu Nr. 4:

Eine Kopie aus dem Familienregister kann man in Japan innerhalb von 5 Minuten bekommen. Für die Apostille muss man dann aber auf ein anderes Amt. Nach einem Tag kann man die Apostille abholen. Mit Stempel und Unterschrift des Aussenministers ;-)
Übersetzt wird das ganze dann von einem anerkannten Übersetzer. Der lässt sich nach Anzahl der übersetzten Worte bezahlen, was uns 28860 Yen oder ca. 209 Euro gekostet hat. Ich hoffe mal das zu übersetzende Ehefähigkeitszeugniss hat weniger Worte :)

Damit kann man dann hier zum Amt gehen und die Ehe eintragen lassen.
Feiern werden wir nicht groß, Yokos Familie ist klein, meiner Familie will ich die lange Reise nicht zumuten (wir kommen auf jeden Fall nach der Hochzeit nach Deutschland), ansonsten ein Paar Freunde von Yoko und Arbeitskollegen von mir. Als Flitterwochen (oder Tage) haben wir uns inzwischen auf Europa, ggf. sogar nur Deutschland und/oder Frankreich beschränkt. Alles andere sprengt unserern Finanziellen Rahmen. Und so können wir den Familienbesuch und Yokos alljährliche "Geschäftsreise" nach Paris vielleicht verbinden.

Das nächste Projekt steht danach auf dem Plan: Antrag auf ein Visa als Ehepartner einer Japanerin. Das wird noch umständlicher: 
  • Antrag (mit Angaben wo/wann geheiratet, wieviel Geld bring ich mit nach Japan, was verdienen wir  etc.)
  • Yoko muss als Garantor für mich eine Garantie abgeben, dass ich mich ans japanische Gesetz halte etc.
  • Yoko muss ca. 8 Seiten Formular ausfüllen, zB. wie haben wir uns kennengelernt, welche Sprache sprechen wir zu Hause etc.
  • Hilfreich sind dann noch ein paar private Fotos aus unserer Kennenlernphase, Hochzeit, Zeit zusammen.
  • In einigen Fällen mussten die Antragsteller auch schon mal persönlich vorsprechen.
Aber dazu schreibe ich dann, wenn es soweit ist.

Zum Schluss noch: 
  • Inzwischen ist schon August und in ca. 2 Wochen ist hier Obon, ein paar Feiertage hintereinander. Werde natürlich darüber berichten, was wir so unternommen haben. Wobei ich wahrscheinlich auch arbeiten muss.
  • Wettertechnisch ist es jeden Tag heiß (30-33 Grad) und schwül. Nachts kühlt es nur auf ca. 25 Grad ab. Seit gestern abend regnet es, was es aber nur noch schwüler und nicht kühler macht.
  • Gesundheitlich geht es mir gut.
Viele Grüße aus Japan